© Fraunhofer IAIS/Lukas Barth-Tuttas
Code4Space – Fraunhofer und Stiftung »erste deutsche Astronautin« starten Wettbewerb für Grundschulen
23 April 2020
KIKA AWARD 2020 mit Dr. Suzanna Randall
19 November 2020
© Fraunhofer IAIS/Lukas Barth-Tuttas
Code4Space – Fraunhofer und Stiftung »erste deutsche Astronautin« starten Wettbewerb für Grundschulen
23 April 2020
KIKA AWARD 2020 mit Dr. Suzanna Randall
19 November 2020

Die Astronautinnen schließen Trainingsmeilenstein mit der Zentrifuge ab

(c) Bundeswehr/ Stephan Ink

(c) Bundeswehr/ Stephan Ink

Mit einem Training in der Humanzentrifuge und in der Druckkammer am Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe schließen die beiden Astronautinnen Dr. Suzanna Randall und Dr. Insa Thiele-Eich vom 9. bis zum 11. Juni einen weiteren wichtigen Meilenstein für den Flug ins All ab!

Erfolgreicher SpaceX Start macht Weg für Astronautinnen in All frei – Finanzierung immer noch nicht gesichert!

Königsbrück, 10. Juni 2020

Wie reagiert speziell der weibliche Körper bei extremer Beschleunigung, wie einem Raketenstart? Wie stark sind die so genannten g-Kräfte, die hier wirken? Und welche Effekte bringt ein Höhenaufenthalt im Weltraum mit sich? Zum Abschluss eines weiteren Meilensteins im Basistraining stellen sich Dr. Suzanna Randall und Dr. Insa Thiele-Eich erneut großen Herausforderungen. Vom 9. bis zum 11. Juni absolvieren die beiden Astronautinnen ihr Training in der Humanzentrifuge und der Druckkammer des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe, Königsbrück. Hier werden sie auch in die Flugphysiologie eingewiesen.

„Hier am Flugphysiologischen Trainingszentrum der Luftwaffe in Königsbrück werden alle Piloten der Bundeswehr auf die Belastungen am Limit der menschlichen Leistungsfähigkeit vorbereitet“, so Oberstarzt Dr. med. Helmut Fleischer, Leiter der Dienststelle. „Mit der Humanzentrifuge können Belastungen bis zum 9-fachen des eigenen Körpergewichts dargestellt werden, wie sie beim Kurvenflug im Kampfjet, aber auch bei Starts von Weltraumraketen vorkommen können. In der Höhen-Klima-Simulationskammer lernen die Teilnehmer die Auswirkungen „dünneren“ Luft in großen Höhen auf den Körper kennen und im Desorientierungstrainer erfahren unsere angehenden Piloten wie schnell schwierige Sichtverhältnisse z.B. beim Flug in Wolken zu einer fliegerischen Katastrophe führen können. Die Anforderungen an Astronautinnen sind da sehr ähnlich. Darum macht ein gemeinsames Training auch wirklich Sinn.“

Der erfolgreiche SpaceX Start mit der ersten kommerziellen NASA Crew zu ISS am 31.5. hat den Weg frei gemacht für zukünftige kommerzielle Astronautenmissionen zur ISS. Für die Astronautin ist im Jahr 2021 bei der AXIOM Space Inc. ein Flug ins All reserviert, um dort wissenschaftliche Experimente für Deutschland durchzuführen. Diese werden sich speziell mit den medizinischen Belangen von Frauen im Weltraum befassen.

In ihrem umfangreichen Ausbildungsprogramm haben Dr. Suzanna Randall und Dr. Insa Thiele-Eich bereits zahlreiche Module wie etwa Parabelflüge, Tauchtraining, medizinisches Training, wissenschaftliches Nutzlasttraining und ISS-Systemtraining erfolgreich durchlaufen.

’’Mit unserer Mission sind wir nicht nur Vorbilder für MINT-Berufe, sondern zeigen Frauen und Mädchen, dass sie auch große Ziele erreichen können. Es ist wichtiger denn je, starke weibliche Role-Models zu unterstützen und nach elf Männern nun die erste deutsche Frau ins All zu schicken’’, so Suzanna Randall.

’’In der Corona-Krise ist einmal mehr deutlich geworden, wie groß der Aufholbedarf in Deutschland bei der Gleichberechtigung ist. Die deutsche Politik hat mit der Finanzierung von ‚Die erste deutsche Astronautin’ die Pflicht, hier ein deutliches Signal zu setzen’’, sagt Insa Theile-Eich.

„Deshalb ist gerade jetzt endlich eine konkrete finanzielle Zusage der Politik nötig, um die nächsten Trainingsabschnitte und den Flug ins All für die Astronautin zu garantieren. Männer entscheiden, und Männer dominieren die Themen– auch in der Raumfahrt. Der 12. deutsche Astronaut trainiert bereits seit Jahren auf Staatskosten (über das ESA Raumfahrtbudget) für seinen Flug ins All, während die erste deutsche Astronautin immer noch keine politische Unterstützung erfährt.

Auf der anderen Seite bietet diese Krise auch die Chance, die Weichen für eine bessere, gleichberechtigtere Zukunft zu stellen. Gerade jetzt ist es wichtig, ein Zeichen für die Frauen, für die Gleichberechtigung zu setzen. Frauen und Mädchen müssen auch in Deutschland ALLE Möglichkeiten haben, sogar Astronautin werden können und mutig an große Ideen glauben dürfen.“ ergänzt Claudia Kessler, die Geschäftsführerin der Astronautin GmbH.